Mittwoch, 26. Februar 2014

Die Verbotene Stadt

Am 19. Februar habe ich mich schon früh aufgemacht, den Glocken- und den Trommelturm zu besichtigen. Ein Glücksgriff wie sich herausstellte: Es war der schönste Tag in Peking und der Ausblick war überwältigend.
Früh am Morgen wirkte die Stadt noch etwas verschlafen, nur langsam kam in den Hutongs Leben auf. Die ersten Dämpfkörbe wurden aufgesetzt, manch einer kehrte den Dreck vom Vortag von seiner Türschwelle und vereinzelt trafen die älteren Herrschaften sich schon zum Kartenspielen.


Die beiden Türme waren zu dieser Zeit ganz schlecht besucht: Auf meine Nachfrage erfuhr ich, dass ich erst die fünfte heute bin und tatsächlich war ich, abgesehen natürlich vom obligatorischen Wächter, ganz alleine auf dem Glockenturm. Umso mehr genoss ich den Ausblick, die Ruhe und den strahlenden Sonnenschein.




Alsdann bin ich in Richtung Verbotene Stadt aufgebrochen, wo ich die anderen traf. Das letzte Mal standen wir vor verschlossenen Toren aber diesmal sah man gleich, dass das Museum geöffnet hatte. Während ich wartete wusste ich nicht, was die größere Attraktion vor Ort war - Das große Tor des himmlischen Friedens (天安门 Tiananmen) mit dem Bild von Mao Zedong oder die kleine Ausländerin in Blau namens Anna, die dort einfach nur herum saß.

Ganz gemütlich schlenderten wir durch die Höfe und Paläste Richtung Norden und genossen den Tag. Richtung Norden? Achja, die Chinesen können mit links und rechts recht wenig anfangen. Nein - sie sind sogar sehr stolz darauf, jederzeit zu wissen, wo welche Himmelsrichtung ist und verwirren ganz gerne mal verirrte Waiguoren mit Wegbeschreibungen wie: "Erst in die nördliche Richtung laufen, dann nach Osten abbiegen, anschließend fünf Minuten nach Süden und dann ist das Gesuchte auf der westlichen Seite."


Wo war ich? Achja, Richtung Norden. Verlässt man die Verbotene Stadt zum Nordtor, sieht man direkt auf den Eingang zum Jing Shan- Park. Dort befindet sich der Wancheng Ting- Pavillon, von dem aus man wunderbar die Verbotene Stadt von oben betrachten kann. Außerdem findet sich dort auch der Baum, an dem sich Kaiser Chongzhen 1644 erhängt hat.





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