Mit etwas primitiven Mitteln (Eine Teigschüssel hat die Wohnung noch nicht) hat das alles sehr gut funktioniert. Nutella habe ich zwar leider noch nicht gefunden, dafür eine Apfelmarmelade und die Milch die meine Zimmergenossin Nicky besorgt hat, stellte sich als fermentierte Milch heraus, sprich gesüßter Joghurt aus dem Tetrapack - auch ein prima Pfannkuchenbelag.
Gerade komme ich vom Essen. Heng Chen, ein chinesischer Kommilitone, der letztes Jahr in Deutschland war, hat uns zum Essen ins 海底捞火锅 (Haidilao Huoguo) eingeladen. Ein tolles Willkommens-Essen in einem klasse Restaurant! Das Essen war ein richtiges Erlebnis und nach den anstrengenden Reisetagen bei kaltem Wetter und oft mit viel Gepäck, und dem Aufräumen und Putzen des Wohnheimes war es eine ungemeine Wohltat, von hinten und vorne so umsorgt zu werden. Um Kleidung und Haare vor Essensspritzern, die beim Essen mit Stäbchen quasi obligatorisch sind, zu schützen, binden die Bedienungen einem Schürzen um, stülpen den Stühlen über denen die Jacken hängen Bezüge über und stellen Haargummis bereit.
Es gab Feuertopf - vergleichbar mit Fondue, nur mit Hammelfleisch. In der Mitte des Tisches steht Brühe in zwei Varianten - scharf und weniger scharf. Mit den Stäbchen schnappt man sich rohes Fleisch, Gemüse, Tofu, Fisch oder Meeresfrüchte und gibt sie in den Feuertopf. Ist die Einlage durchgekocht, fischt man sich das Entsprechende wieder heraus (oder etwas anderes - in dem Feuertopf geht viel verloren).
Geht etwas aus, kann man natürlich nachbestellen. Meine Lieblingsbestellung: 面条 Miantiao (Nudeln). Hier kommt ein Nudelzieher, der kleine Teiglappen in Bandnudeln verwandelt, indem er ihn durch die Luft wirbelt, am liebsten auch über die Köpfe der Gäste hinweg. Show inklusive. Ein unglaubliches Feeling! Es war einfach schön, in dieser Gruppe mal wieder zusammen zu sitzen und den Abend zu genießen.
Jetzt erzähle ich aber von Beijing. Unsere Reise mit China Eastern verlief weitestgehend glatt. Erfolgreich haben wir uns durch den Flughafen in Shanghai von einem Flieger zum anderen über sämtliche Pass- und Gepäckkontrollen gearbeitet und haben den Anschlussflug rechtzeitig erreicht. Nur die Sitze waren für den langen Flug etwas unbequem, kaum dass man für zwei Minuten weggenickt ist, war man auch schon wieder wach, etwas verspannter als vorher.
Nach dem Flug über Shanghai sind wir mittags in Beijing gelandet - mit allem, außer Bennis Koffer. Während der Himmel in Shanghai ziemlich blau war und wir eine gute Sicht hatten, wurde es Richtung Beijing immer trüber. Die Hoffnung, noch in den Wolken zu stecken war groß, bis zum Landeanflug. Es wurde einfach nicht klarer. Eher nebliger. Bis kurz vor der Landung waren weder Landebahn noch Flughafen noch sonst irgendetwas, das nach Land aussieht, zu sehen.
Am Flughafen wurden wir von Kang Lin und ihrem Freund abgeholt, die uns zu unserem Hostel begleitet haben - alleine wäre das wohl nochmal deutlich abenteuerlicher geworden. Obwohl es ja schon Mittag war, war die Sonne nicht zu sehen. Sie versteckte sich hinter dicken Smog-... äh. ich meine natürlich Nebelschleiern. Warum sich ein Aufenthalt in dieser gigantischen und trüben Hauptstadt von China dennoch lohnt und was ich alles so gesehen habe erzähle ich morgen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen