Schon wieder bin ich eine Station weiter gezogen.
Seit meinem letzten Aufenthaltsort habe ich eine neue chinesische Klette, was zwar die Privatsphäre und die Reiseplanung stark eingeschränkt und durcheinander bringt, aber durchaus von Vorteil sein kann, da er die lokale Sprache beherrscht (kaum jemand spricht hier Putonghua, das Hochchinesisch), Freunde hat und im Gegensatz zu westlichen Männern von sich aus anbietet die Handtasche quer durch den Dschungel zu tragen damit man die Hände frei hat für eine abenteuerliche Jump-and-Run Tour a la Orkjagt in einem Bestseller Tolkiens durch unwegsames Gelände.
Begonnen hat alles damit, dass ich an einem Ort die dortige Spezialität probieren wollte, und ich über ein Missverständnis zu einem 艺术家, einem Künstler geführt wurde. Der sich spontan ein Ticket für den Bus zu meiner nächsten Station gekauft und für die zehnstündige Busfahrt meinen Nebensitzer verjagt hat.
Dadurch habe ich zwar ein paar angedachte Sehenswürdigkeiten verpasst, bzw. durch andere ersetzt, aber dafür einen spannenden Aufenthalt mit Einheimischen erlebt, für den Preis des günstigsten Hostelbettes ein ganzes Zimmer bekommen, lokales Essen gegessen und neue Freunde gefunden. Und beim Barbecue mit einer Hani, zwei Dai und zwei Han-Chinesen etliche Kisten Bier vernichtet was wiederum die Hemmschwelle für das wohl für die Region übliche Gruppenpinkeln in eine Rinne gesenkt hat.
Noch immer bin ich in einer Region in der es eine besondere Vielfalt an ethnischen Minderheiten gibt. Kulturell gibt es deutliche Einflüsse aus benachbarten Ländern und ein kurzer Trip (etwa 1,5 Stunden) hat mich so nah an die Grenze gebracht dass ich das Nachbarland gut sehen konnte. Außerdem gibt es Bananen, soweit das Auge blicken kann :)
Das ist jetzt vielleicht etwas schwer zu erraten aber aus den vorigen Stationen lässt sich bestimmt eine Richtung erkennen. Wo bin ich?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen