Freitag, 5. September 2014

Xi'an - Home sweet home

Ganz schön lange habe ich nichts von mir hören lassen, und das hat auch einen Grund. Nach meinem Praktikum in Xiamen habe ich mich aufgemacht, China zu erkunden. Nach einer erlebnisreichen Rundreise bin ich nun nach Xi'an zurückgekehrt und endlich habe ich wieder "festen Boden unter den Füßen"... naja, es fühlt sich zumindest wie ein Zuhause an. Schließlich bin ich zwei Monate von Hostel zu Hotel gehoppt, habe in Zügen geschlafen und dabei auch noch drei Wochen ein Riesen-Gepäck mit mir herum geschleift, bis ich es endlich zwischendurch in Xi'an abstellen konnte.


Am Montag hat das Semester begonnen und ich kam schon in den Genuss einiger chinesischer Vorlesungen. Während langsam hier der Alltag einkehrt, lasse ich meine Reise Revue passieren. In Kürze gibt es dann jede Menge neue Fotos in der Galerie und evtl. auch eine neue Rubrik. Außerdem möchte ich der Seite ein kleines Face-Lift verpassen.

Besonders glücklich bin ich darüber, dass ich die Reise nicht alleine antreten musste. Zwar wäre auch das kein Hindernis gewesen, aber zu zweit (oder mehreren) macht es dann doch mehr Spaß. Noch während des Praktikums kam meine Freundin und Weinprinzessinnen-Kollegin a. D. Jenny mich besuchen. So kam sie in den Genuss mit einem Special-Taxi, gefahren vom "alten Deng", abgeholt zu werden. Natürlich habe ich mir schon etliche Ecken in Xiamen angeguckt, aber einige Highlights habe ich mir noch aufgehoben. Darunter ein paar Parks in der Stadt, ein lauschiger Waldpark etwas außerhalb und die beeindruckenden Lehmhäuser (土楼) der Provinz Fujian. Auch die Massage durfte nicht fehlen.

Anschließend haben wir uns in den Norden "vorgearbeitet". Im Süden war es schon sehr heiß und im Norden erhofften wir uns eine kühlere Luft. Auf dem Weg erklommen wir den ein oder anderen Berg, darunter den Huang Shan. Ein echtes Abenteuer, schließlich erkletterten wir den Berg absolut unchinesisch, nämlich zu Fuß. Dabei müssen wir einen Großteil der 60.000 Stufen mitgenommen haben, denn der Muskelkater verfolgte uns noch eine ganze Weile (und war für das was wir da getan haben ja wirklich noch akzeptabel mild!). Gerade in der ersten Zeit stöhnten wir schon wenn wir nur Treppen aus der Ferne sahen. Naja, die Jiaozi hier werden die Muskeln schon wieder vertreiben :D

Die absolut perfekt und minutiös geplante Reise führte uns dann... ("Hmmm... was machen wir als nächstes? Zug ist ja blöd, da müssten wir zurück nach da wo wir herkommen. Wohin gibts denn Flugverbindungen von hier?")... spontan nach Dalian. Dort besuchten wir das Bierfestival, den wohl größten Nachahmer des Oktoberfestes in China. Zufällig, ach nein, die Reise war ja hervorragend geplant, fand das nämlich gerade statt. Von einem Strand ging es dann gleich mit dem Zug weiter zum nächsten, nämlich an den roten Strand in Liaoning. Nach diesem Wunder der Natur zog es uns zu den kulturellen und architektonischen Highlights in Beijing: Ich wollte den Sommerpalast sehen (absolutes Muss im Sommer), und Jenny die Große Mauer. Unterwegs nach Longde, wo Jenny ihr Patenkind besuchen wollte, machten wir noch einem Abstecher zu den Terracotta-Kriegern in Xi'an. Abschließend ging es nach Shanghai, wo Jenny von Kai abgelöst werden sollte.

Nach der absolut luxuriösen Zeit in Shanghai (okay, es war ja auch Kais Geburtstag, den wir da vier Tage lang gefeiert haben) ging es weiter nach Wulingyuan. Dort nahmen wir uns ein bisschen Zeit für die Halleluja-Felsen und andere beeindruckende Formationen wie die Erste Brücke unter dem Himmel im Tianzi-Gebirge. Dann ging es weiter nach Fenghuang, einem schicken Städtchen mit Häusern auf Stelzen. Über die (echt hässliche!) Stadt Changsha ging es dann nach Shenzhen. Dort parkten wir dann auch unser Gepäck, um mit der Metro mal eben... nach Hongkong zu fahren. Eine klasse, facettenreiche Stadt, in der einfach alles nach oben gebaut wird (von den Hochhäusern bis hin zu Bussen und Straßenbahnen) - genauso wie man sie sich vorstellt und eben doch ganz anders. Leider auch ein bisschen teuer. Deswegen setzten wir uns in Shenzhen in den Flieger, und ab ging es ins schöne Guilin. Am Flughafen traf ich dann meine Eltern.

Ich war und bin wahnsinnig glücklich, dass sie mich besuchen kamen und mir einiges an Ruhe und Gelassenheit mitgebracht haben - und leckeres Vollkornbrot, echten Käse... gut war's!
Ganze zwei Stunden konnte ich den Eindruck aufrechterhalten, dass die Reise ab jetzt hervorragend durchgeplant war. Sogar einen Flughafen- Abholservice hatte ich organisisert ;)
Nach einigen Tagen in Guilin, mit Abstechern zu den Reisterrassen und nach Yangshuo ging es über Guiyang nach Anshun. Von Anshun nahmen wir dann den Zug nach Kunming, die Hauptstadt der Provinz Yunnan. Nicht weit von dort steht der Steinwald Shilin (石林). Zum Abschluss flogen wir nach Xi'an, wo ich meinen Eltern und Kai die Stadt und natürlich die Tonarmee zeigte. Hotel Anna bot ihnen nochmal leckere Backwaren zum Frühstück (nach dreieinhalb Monaten ohne Herd und Ofen für mich konnte ich endlich wieder Pfannkuchen und Brötchen zaubern) und eine wunderbare, warme Waschgelegenheit, da für meine Eltern in Shanghai die Reise nach Suzhou und Hangzhou weiterging. Und da mir meine Chinesisch-Lehrerin Frau Yang verständnisvoll noch einen freien Tag geschenkt hat, konnten Kai und ich nochmal richtig lecker kochen und Brownies machen und einfach den Tag genießen.

Achja, und ein Festbankett im Haidilao durfte natürlich auch nicht fehlen. :D





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