Die Chinesen sind sehr gastfreundlich und haben da einige Gepflogenheiten und "Regeln", die es zu beachten gilt. So sollte man zum Beispiel warten, ob jemand einem einen Stuhl zuweist. Insbesondere wichtige Personen (Gastgeber und geladene höhere Tiere) bekommen besondere Plätze - offenbar mit dem Rücken zu Wand und die Tür im Blick. Der Drehteller wird vornehmlich in eine Richtung gedreht und gaaaanz wichtig: Das Trinken und Miteinander-Anstoßen. Mit vielen Worten überbietet man sich am Besten gegenseitig an Lob und guten Worten. Argumente, die belegen wie gut das Essen schmeckt, wie toll die Welt ist, wie wenig man das alles verdient hat und ganz nebenbei die Argumente des Gegenübers entwerten, kommen sehr gut an. Nach jeder Rede stößt man auf die gute Zusammenarbeit oder den Gastgeber an und wenn man das Schnapsglas nicht selbst sofort wieder auffüllt, dann erledigen das andere für einen, es ist dann allerdings randvoll. Besonders gut kommt es, wenn man zwischendurch, also während des Essens immer mal wieder aufsteht und mit den Professoren und Gastgebern einzeln anstößt. Mit einem "Ganbei" (干杯) wird ge-ext. Ziert man sich, bekommt man übrigens mehr eingeschenkt. Kurzum, ich fühl mich sehr wohl hier.
Aus der Weinprinzessin wurde im Nu eine Schnapsprinzessin, die mal eben aufsteht, diesen grandiosen Empfang lobt und sich im Namen aller anwesenden Studierenden für dieses gemeinsame Essen bedankt. Natürlich nur, damit nicht alle trinken müssen, aber trotzdem alle die Gelegenheit haben, es zu tun. Die Vorausblickenden unter uns haben nämlich im Hinterkopf, dass morgen der Gesundheitstest mit Blutabnahme ansteht...
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