Montag, 2. Juni 2014

Xiamen University und Botanischer Garten

Lieber Wachmann, ich habe es verstanden. Ab jetzt klettere ich immer selbst rein wenn ich spät heimkomme. Dann brauchst du mir nicht mehr das Tor öffnen und kannst weiter schlafen oder auf dem Handy spielen und ich brauch nicht mehr rufen, klappern, klopfen und anderen Lärm machen wenn mein Körper schon fast im Standby-Modus ist. Winken ist okay, da fühl ich mich immer gleich viel willkommener...

Aber zum eigentlichen Thema. Was macht man am Feiertag bei gutem Wetter? Naja, was alle machen, raus und sight-sehen. Gemeinsam mit 100.000enden von anderen Chinesen habe ich mich durch die Massen geschoben... Nein. Ich gebe zu, ich habe es heute langsamer angehen lassen. Das heißt erst in der Mittagshitze, als die Chinesen schon platt waren bin ich frisch erholt aus dem klimatisierten Paradies geschwebt. Eigentlich war ja heute das Drachenbootfest, aber die Drachenbootrennen haben hier schon vor zwei Wochen stattgefunden, als ich noch nicht in Xiamen war und Zongzi würde ich auch unterwegs essen können. Am Samstag habe ich schon den Berg neben dem Unigelände gesehen und Lust zum Wandern bekommen. Etwas erschwert wurde mein Vorhaben heute, da mein Handy spinnt, beziehungsweise China Mobile mal wieder Theater macht und ich auf die Vorzüge mobilen Internets verzichten muss. Das heißt, keinen Busfahrplan und keine Karte und trotzdem keine Lust alles vorher rauszusuchen. Naja, das muss so schon auch gehen. Hat auch alles gut geklappt. Ich bin einfach in einen Bus gestiegen, der zum Baicheng fährt und von da aus ins nächste Uni-Tor. Naja, das übernächste - der Wächter am ersten Tor wollte mich an den Haupteingang schicken. Idiot.




Auf dem Unigelände besserte ich meine Fotos nach - am Samstag habe ich mir nicht so viel Zeit genommen für Fotos, da das immer gleich die ganze Gruppe aufhält. So arbeitete ich mich hindurch zum Haupttor um nach Aufstiegsmöglichkeiten zum Berg zu suchen. Einen direkten Weg konnte ich nicht ausmachen, dafür fiel mir der Nánpǔtuó-Tempel (南普陀寺) ins Auge. Da ich ja keinen wirklichen Plan hatte, konnte ein zweiter Blick nicht schaden - und tatsächlich: hinter dem Tempel geht es den Berg hinauf. Und wie.







In ständiger Angst vor diesen Raupen die überall zu sehen waren (und die offenbar bei Berührung sehr unangenehme Reaktionen auslösen sollen, schlecht bei so viel nackter Haut und nur offene Schlappen an den Füßen) und im eigenen Saft stehend erklomm ich mit meinem schlauerweise kurz zuvor gekauften Beutel Litchis alle Stufen bis zum Gipfel. Ab und zu eine kleine Rast und schon hatte ich einen wunderbaren Ausblick auf das Universitätsgelände und das Meer.





Nach einem kleinen Litchi-Picknick on Top of the Ludao-Mountain (鹭岛名山) machte ich mich auch gleich wieder an den Abstieg. Nach Möglichkeit wollte ich nicht allein im Dunkeln mit einer dieser Raupen in Berührung kommen und eventuell vor der Rückkehr noch eine Kleinigkeit essen oder baden gehen. Niemand geht aber gern den gleichen Weg zweimal, und als ich den Eingang zum Botanischen Garten sah, dachte ich "Naja, warum denn nicht? - Unten ist bestimmt auch eine Bushaltestelle, also kein Problem."

Kurioserweise war da nicht mal ein Ticketverkäufer... Aber wer kann bei einem solchen Garten schon widerstehen?





Mehr Bilder gibt's in der Galerie


Als es dann tatsächlich dunkel wurde, habe ich mich aufgemacht, um die Straße mit dem leckeren Seafood wieder zu finden. Nach einem köstlichen Abendessen habe ich Felix getroffen, einen deutschen Graphik-Designer, der die praktische Anwendung an einem eigenen Projekt gesucht und in der Eröffnung einer eigenen kleinen Brauerei in Xiamen gefunden hat. Ich kann nur empfehlen: Amoy Bräu oder das Fat Fat Beer Horse (胖胖啤酒马). Da konnte ich zu einer kleinen Yangmei-Limonade (红果子跑跑) doch unmöglich nein sagen!







1 Kommentar:

  1. Anna, ich vermisse dich und ich hoffe wir sehen uns bald wieder!

    AntwortenLöschen