Mittwoch, 9. Juli 2014

Halbfinale-Abend/Morgen und der Tag danach

Was für ein Abend, was für ein Morgen. Was für ein grandioses Halbfinalspiel für Deutschland! Aus einem ganz normalen Arbeitstag mit erholsamer Nacht bevor der nächste Arbeitstag wieder anbricht wurde ein unvergessliches Erlebnis mit vielen Höhepunkten.


Nach einem kleinen Krankenbesuch bei meiner Praktikumsbetreuerin habe ich mich zum Würstchentest- und Abschiedsessen bei meinem Britischen Freund Malcolm aufgemacht. Er hilft zwei Studentinnen, in der Nähe der Uni Xiamen eine Art Fast Food Restaurant aufzumachen. Ziel ist es, alle Zutaten innerhalb kurzer Zeit auftauen und zubereiten zu können und doch hochwertige, leckere Gerichte anzubieten. Es gab Englische Landhaus-, Apple Pork- und Ingwerwürstchen sowie richtig leckeren selbstgemachten Bacon uuuund Fleischtörtchen. Marley hat einen bunten Salat mit Ei, Olivchen und getrockneten Tomaten gemacht, der netterweise wenig Beachtung fand (sehr zu meinem Vergnügen). Zum "Nachtisch" dann richtig scharfen Ochsenfrosch - Nachtisch, weil man damit sämtliche Geschmacksnerven betäuben konnte.

Anschließend sollte es dann in Richtung Public Viewing gehen. Meine Deutschen Freunde, die mittags in Xiamen gelandet sind um auf ihrer Rundreise einen Zwischenstopp in dieser schönen Stadt zu machen, haben zwischendurch ein wenig geschwächelt, weswegen ich mir zunächst noch Mahjiang zeigen ließ. Es stellte sich heraus, dass die Studentinnen und die Gastgeberinnen abgebrühte Zockerinnen sind. Als ich mir mehr Erklärungen und an der ein oder anderen Stelle ein langsameres Spiel gewünscht habe meinte Malcolm nur "DIR haben sie ja schon viel erklärt!!"

Als Miriam den Schock überwunden hatte, von ihren müden Kommilitonen im Stich gelassen zu werden trafen wir uns dann endlich im Haiwan-Park. Dort sollte es genügend Bars geben, die so lange offen haben um das Spiel zu übertragen. Tatsächlich habe ich dann auf die Frage nach den Öffnungszeiten die Auskunft "bis halb 7" bekommen. Besagte Bar hatte um 4 bereits geschlossen.

Aber wir fanden ja ein Plätzchen und genossen das Spiel. Zu Beginn noch voller Angst, womöglich einzuschlafen (Miriam war immerhin schon um 3 Uhr wach um rechtzeitig in den Flieger in Beijing zu steigen und auch ich hatte einen anstrengenden Tag hinter mir) - waren wir schon nach 20 Minuten völlig überzeugt, wach bleiben zu können :D

Nach einer kleinen Erfrischung im Meer bei Sonnenaufgang machten wir uns auf die Suche nach Frühstück. Chinesisches Frühstück ist um diese Zeit kein Problem, an jeder Straßenecke gibt es schon Baozi und andere warme Leckereien. Unser erklärtes Ziel war aber Kaffee, und den braucht anscheinend in China keiner um 7 Uhr schon. Die Coffee Shops von denen ich aus Erfahrung weiß, dass sie echten und guten Kaffee machen, öffnen erst gegen 9 Uhr... bis etwa 23 Uhr. Na gut, wir haben also ein paar Früchte gekauft und Brot und uns damit auf den Weg gemacht. Dabei sind wir zufällig den Jungs von Amoy Bräu begegnet, die gerade vom Public Viewing zurück gekehrt sind um den Namen ihres "7 Horses IPA" Bier in "7:1 IPA" umzubenennen. Zufällig? Vor der Bar den Eigentümern der selben zu begegnen? JA! Das letzte Mal als ich um 7 Uhr morgens dort verabredet war, kam gegen 16.30 Uhr der erste Bierbrauer an.

Sie luden uns auf einen Frühschoppen ein - da kann man natürlich nicht nein sagen. Im Gegenzug spendierten wir unser (für zwei Personen ohnehin großzügig kalkuliertes) Frühstück.

Endlich war es dann spät genug für einen Kaffee, den wir beide dringend nötig hatten. Anschließend machten wir uns auf den Weg ins Hostel, um die ausgeschlafenen Reisenden für eine Tour auf die Insel Gulangyu abzuholen. Was für eine Schnapsidee, in der Mittagshitze rauszugehen. Aber andererseits ist Lisas Vorschlag, früh rauszugehen, wenn es noch nicht so heiß ist, in einer Gegend wo der Unterschied zwischen Tages- und Nachttemperatur nahezu vernachlässigbar ist, auch nicht besser. Nach einem leckeren Seafood- Mittagessen fläzten wir uns dann an den Strand, wo Miriam und ich endlich ein wenig schlummern konnten. Zum Abschluss des grandiosen Tages (oder der letzten zwei Tage) schlug ich vor in den "PizzaHut Turm" zu gehen und von oben mit einem wunderbaren Ausblick auf die Insel den Tag abzurunden.

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